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Dupuytren’sche Kontraktur (Karpaltunnelsyndrom)

Was ist eine Dupuytren’sche Kontraktur?

Zur Stabilisierung der Greiffläche der Hand ist diese mit Bindegewebszügen durchsetzt, die sich zu einer Bindegewebsplatte in der Hohlhand verdichten. Hier können Wucherungen des Bindegewebes entstehen, die sich mit der Zeit verhärten und schrumpfen. Die Krankheit verläuft in Schüben, wobei sich ein zeitlicher Ablauf der Verschlechterungen nicht vorhersehen lässt.

Welche Gefahren bestehen ohne Behandlung?

Meist ist zunächst nur die Bindegewebsplatte in der Hohlhand betroffen. Da die Veränderungen häufig sehr langsam auftreten, kann die Behinderung lange Zeit als "nicht so schlimm" empfunden werden.

In fortgeschrittenen Stadien kommt es jedoch zu einer dauerhaften und fortschreitenden Beugestellung eines oder mehrerer Finger. Die Funktionsfähigkeit der Hand wird somit zunehmend eingeschränkt. Lange bestehende Beugestellungen der Finger führen schließlich zu Gelenkveränderungen, die auch durch eine Operation nicht mehr ganz korrigiert werden können.

Nur durch eine rechtzeitige Operation können diese Folgen vermieden werden; andere Behandlungsmaßnahmen versprechen keinen dauerhaften Erfolg.

Wie wird die Operation durchgeführt?

Die Operation erfolgt in Regionalbetäubung (Armplexusanästhesie) oder in Allgemeinnarkose.

Um Blutungen zu verhindern und dadurch eine bessere Übersicht zu schaffen, wird der Eingriff in Blutleere des Armes vorgenommen. Das Blut wird durch Umwickeln des Armes mit einer Gummibinde herausgepresst. Eine am Oberarm angelegte Druckmanschette verhindert den Rückfluss des Blutes.

Das veränderte Gewebe wird möglichst vollständig entfernt. Je nach Ausdehnung der Operation sind abschließend Drainagen und Gipsverband erforderlich.

Handelt es sich um einen Wiederholungseingriff, muss auf die besonderen, durch die Voroperation gegebenen Strukturen (z.B. Narben) Rücksicht genommen werden. Falls die Krankheit schon seit langer Zeit besteht, kann die Amputation einzelner Finger erforderlich sein.

Welche Komplikationen können auftreten?

Trotz größter Sorgfalt kann es während und nach der Operation vereinzelt zu Zwischenfällen kommen, die weitere Behandlungsmaßnahmen oder Nachoperationen erforderlich machen können.

Während der Operation:

  • Verletzungen: In der Hand liegen Nerven, Blutgefäße, Sehnen und Muskeln sehr dicht beieinander, so dass die Gefahr von Verletzungen besteht. Dies ist besonders dann gegeben, wenn Nerven und Blutgefäße von den krankhaften Veränderungen eng "ummauert" sind. Je nach Ort der Schädigung und ihrem Schweregrad können vorübergehende oder dauerhafte Störungen der Berührungsempfmdlichkeit verursacht werden. Auch wenn ein unbeabsichtigt durchtrennter Nerv wieder genäht wird, besteht zunächst eine Gefühlsstörung, die sich jedoch meistens im Verlaufe einiger Monate zurückbildet. Lähmungen kommen äußerst selten vor, da nur am Daumenballen ein Muskelnerv bei der Operation erreicht werden könnte.
  • Sehr selten kann es aufgrund der notwendigen Blutleere zu Nerven- oder Hautschäden kommen, die in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden können und nur in extrem seltenen Fällen bleibende Schäden hinterlassen.

Nach der Operation:

  • Nachblutungen kommen aufgrund des Gefäßreichtums im Operationsgebiet vor und können eine Nachoperation notwendig machen.
  • Nach dem Eingriff kann die Hand geschwollen sein. Trotz konsequenter Hochlagerung kann dadurch der Verband zu eng werden. Sind die Finger blau und/oder gefühllos, muss dringlich Abhilfe geschaffen werden, da sonst bleibende Gewebsschäden entstehen können.
  • Wundheilungsstörungen sind aufgrund der häufig dünn abzupräparierenden Haut und der notwendigen Schnittführung nicht selten. Sie können jedoch gut behandelt werden. Eine funktionelle Einschränkung ist deshalb nicht zu befürchten. Sollten größere Hautgebiete absterben und Sehnen frei liegen oder die Wundränder auseinanderklaffen, sind Nachoperationen erforderlich.
  • Bei schweren Wundheilungsstörungen infolge von tiefer gelegenen Infektionen, die extrem selten vorkommen (Abszess, Gelenkinfektionen), können bleibende Bewegungseinschränkungen entstehen.
  • Gelegentlich tritt verminderte/vermehrte Berührungsempfindlichkeit im Bereich der Schnitte als Folge der Durchtrennung von Nervenverästelungen bei der Operation auf. Diese vergehen in der Regel von selbst wieder und bedürfen im Gegensatz zur Durchtrennung eines Hauptfingernerven, die eine gefühllose halbe Fingerkuppe zur Folge hat, keiner Behandlung.
  • Narbenstörungen; wulstige, dicke, schmerzhafte Narben treten im Bereich der Hohlhand selten auf. Sie bedürfen einer speziellen Narbenbehandlung. Kommt es infolge der Operation zu Narbenzug, der die Bewegung behindert, ist eine Nachoperation erforderlich.
  • Durch die erforderliche Ruhigstellung kann die Gelenksbeweglichkeit auch an nichtoperierten Fingern beeinträchtigt sein.
    In Ausnahmefällen ist eine schmerzhafte Weichteilschwellung, gekoppelt mit funktionellen Durchblutungsstörungen (örtliches Hitze-/Kältegefühl) möglich, die über längere Zeit zum Abbau von Muskel- und Knochengewebe sowie zu Bewegungseinschränkungen bis hin zur Versteifung von Gelenken führen kann. Diese Reflexdystrophie oder Sudeck’sche Erkrankung bedarf dringend einer intensiven speziellen Nachbehandlung.

Kann der Eingriff ambulant erfolgen?

Nach Ausschluss aller Risikofaktoren kann der Eingriff evtl. ambulant durchgeführt werden. Falls dies vorgesehen ist, lassen Sie sich bitte abholen und stellen Sie eine Aufsichtsperson zu Hause sicher. Fragen Sie Ihren Arzt nach genauen Verhaltensregeln. Beachten Sie bitte auch die vorübergehende Einschränkung Ihrer Straßenverkehrstauglichkeit durch Narkose-, Schmerz­ oder Beruhigungsmittel: Sie dürfen in den ersten 24 Stunden nach der Operation kein Kraftfahrzeug oder Zweirad führen, ferner nicht an gefährlichen Maschinen arbeiten und keine wichtigen Entscheidungen treffen.

Wie sind die Erfolgsaussichten?

Durch die Operation kann die Funktionsfähigkeit der Hand in der Regel vollständig wiederhergestellt werden. Dies ist allerdings nicht möglich, wenn vor der Operation bereits Gelenkversteifungen vorlagen.

Nach dem Eingriff können sich erneut Gewebsveränderungen auch im nichtoperierten Bereich der Handfläche bilden. In 20% der Fälle kommt es im operierten Bereich der Hand wieder zu Veränderungen.

Ist eine Nachbehandlung notwendig?

Um den Erfolg zu sichern, sind wir auf Ihre Mithilfe und die gewissenhafte Beachtung der Richtlinien zur Nachbehandlung angewiesen.

Nach der Operation ist die Hand konsequent hoch zu halten/zu lagern, um der Schwellungsneigung entgegenzuwirken
Art und Dauer der Nachbehandlung richten sich nach dem Ausmaß der Erkrankung und dem Heilungsverlauf. Meist sind krankengymnastische Bewegungsübungen, evtl. auch Ergotherapie, erforderlich.

Liegen bereits Gelenksveränderungen vor, ist in der Regel eine längere Nachbehandlung erforderlich.

Was der Arzt wissen sollte:

  • Das Risiko ärztlicher Eingriffe wird von der körperlichen Verfassung und von Vorschäden beeinflusst. Um Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen, bitten wir Sie, folgende Fragen zu beantworten:
  • Sind Störungen des Stoffwechsels (z.B. Zuckerkrankheit) oder wichtiger Organe (z.B. Kreislauf, Herz, Nieren, Leber, Lungen, Schilddrüse, Nervensystem) bekannt?
  • Leiden Sie an einer akuten oder chronischen Infektionskrankheit (z.B. Hepatitis, AIDS)?
  • Wurden Allergien (z.B. Heuschnupfen) oder Überempfindlichkeiten z.B. gegen Pflaster, Latex, Medikamente (Antibiotika, Jod), Nahrungsmittel, örtliche Betäubungsmittel beobachtet?
  • Kam es bei früheren Operationen oder Verletzungen (Zahnbehandlung) zu verstärkter Blutung/Blutverlusten?
  • Kam es früher bei Wunden zu Eiterung, verzögerter Heilung, Abszessen, Fisteln, starker Narbenbildung?
  • Kam es zur Bildung/Verschleppung von Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie)?
  • Nehmen Sie regelmäßig blutgerinnungshemmende Mittel (z.B. Marcumar, Aspirin) oder andere Medikamente ein (z.B. Herz-, Verhütungsmittel, Hormone)?
  • Rauchen Sie Zigaretten?
  • Könnten Sie schwanger sein?
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