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Fuß-Korrekturen

Wie ist der Fuß aufgebaut?

Der Vorfuß besteht aus den Mittelfußknochen und den Zehengliedern. Die Köpfchen der Mittelfußknochen grenzen an das Zehengrundgliedgelenk. Muskeln, Sehnen und Bänder halten den Vorfuß und die Zehen in ihrer natürlichen Form. Durch eine ererbte Anlage, rheumatische Erkrankungen, aber auch Fehlbelastungen, schlecht sitzende Schuhe oder selten durch einen Unfall kann es zu einer sehr schmerzhaften Verformung von Zehen und Vorfuß kommen. Das normale Abrollen des Fußes beim Laufen ist dadurch gestört. Schmerzen - zunächst im Fuß, später im ganzen Bein - können die Folge sein.

Welche Verformung liegt vor?

Es gibt verschiedene Verformungen am Fuß, die jeweils einzeln oder miteinander kombiniert auftreten können.

Hallux valgus (X-Großzehe):
Als Folge eines Spreiz-, Senk- oder Plattfußes kommt es häufig zur seitlichen Abwinkelung der Großzehe im Grundgliedgelenk. Das Köpfchen des ersten Mittelfußknochens wird zur Fußinnenseite gedrückt, die Zehenknochen der Großzehe weichen in Richtung der Kleinzehe ab. Die 2. Zehe rutscht oft über die Großzehe. Häufig kommt es gleichzeitig zu Schmerzen und Überbeschwielung am 2. Mittelfußköpfchen (Metatarsalgie).

Hallux rigidus (Steif-Großzehe):
Abnutzungserscheinungen (Arthrose) am Großzehengrundgliedgelenk und Verklebungen der Gelenkkapsel führen zu einer Versteifung der Großzehe. Dadurch ist das Abrollen des Fußes gestört.

Hallux flexus (Klauen-Großzehe):

Eine Überstreckung im Grundgliedgelenk mit Überbeugung im Endgliedgelenk ist meist beim Hohlfuß als Abnormität oder nach Unterschenkel-Fuß-Frakturen zu beobachten.

Krallen- und Hammerzehen:
Durch eine abnorme Beugestellung im Mittel­ (Hammerzehe) und Endgelenk (Krallenzehe) der Zehen kommt es zu einer dauerhaften Fehlstellung. Dies kann bei einer oder mehreren Zehen gleichzeitig vorkommen und tritt häufig als Folge eines Spreizfußes, seltener nach schweren Fuß- oder Unterschenkelverletzungen auf. Zusätzlich sind die Zehen oft im Grundgliedgelenk überstreckt. Die Folgen sind schmerzhafte Schwielen (Hühneraugen) über dem gebeugten Mittelgliedgelenk.

Digitus quintus varus (O-Kleinzehe):
Dabei liegt die Kleinzehe über oder unter der 4. Zehe und das 5. Mittelfußköpfchen drückt nach außen.

Welche Operationsverfahren kommen infrage?

In der Regel wird vor Operationsbeginn mit einer Blutdruckmanschette eine Blutsperre angelegt, um die Übersicht zu verbessern und den Blutverlust zu minimieren. Damit ist eine eventuell notwendige Blutübertragung so gut wie ausgeschlossen.

Alle Operationsverfahren dienen dem Zweck, die normale Anatomie und Funktion des Fußes soweit wie möglich wiederherzustellen. Nur bei schwerer entzündlicher oder degenerativer Gelenkveränderung werden Gelenkentfernung, Gelenkversteifung oder Gelenkersatz empfohlen. Von der großen Vielzahl verschiedener Operationsmethoden können nur die am häufigsten angewandten schematisch dargestellt werden.

Das Prinzip aller unten aufgeführten Operationsmethoden beinhaltet Achsenkorrektur des Mittelfußknochens, Abtragen von überschüssigem Knochen (Exostosen), Sesambein-Ausrichtung, Kapselraffung und Muskelversetzung.

Hallux valgus:

Korrigierende knöcherne Umstellungsoperation am Mittelfußknochen (Osteotomie). Die Achse des Mittelfußknochens wird mit einfacher Durchtrennung, Verschiebung und/oder Entnahme eines Knochenkeils korrigiert. Nicht in allen Fällen ist eine Stabilisierung mit Schrauben oder Drähten notwendig.

Korrigierende Verschiebe-Osteotomie nach Bösch. Der Mittelfußknochen wird nahe zum Großzehengrundgliedgelenk durchtrennt und der körperferne Anteil nach außen verschoben.

Verfahren nach Lapidus: Wenn beim Hallux valgus der Mittelfußknochen nicht nur nach innen, sondern zusätzlich auch nach oben abweicht, wird die Achse korrigiert und das Gelenk zwischen 1. Mittelfußknochen und 1. Keilbein versteift. Bei diesem Verfahren wird oft die Entnahme eines Knochenspans am Beckenkamm notwendig sowie immer eine Stabilisierung mit Schrauben.

Hallux rigidus:

Verkürzung des Grundgliedes nach Brandes: Der Arzt entfernt bei schwerem Gelenkverschleiß einen Teil des Gelenkes aus dem Großzehengrundglied und stellt die Großzehe gerade. Dadurch wird die Großzehe kürzer, kosmetisch weniger schön und oft für längere Zeit sehr locker, weil Muskeln und Sehnen im Verhältnis zu lang werden. Meist muss sie für mindestens 3 Wochen mit einem Draht fixiert werden. Die Endergebnisse sind im allgemeinen gut.

Knöcherne Versteifung des Großzehengrundgliedgelenkes: Der Arzt entfernt den Gelenkknorpel. Die Knochenflächen werden dann in einer Position, die für das Abrollen des Fußes günstig ist, fixiert (z.B. mit ei­ner Schraube oder Draht) und so versteift.

Hallux flexus:

Verkürzen des Grundgliedes und/oder Verlängerung der Beuge-/Streckersehne mit Kapsellösung meist im Rahmen einer Hohlfuß-Operation.

Krallen-, Hammerzehen:

Tenotomie: Der Arzt durchtrennt über kleinsten Schnitt die kurze und/oder lange Beugesehne und fixiert die korrigierte Stellung mit einem Draht für ca. 3 Wochen. Bei Verzicht auf eine Drahtfixation muß die Zehe vom Patienten selbst etwa 6 Wochen lang täglich sehr oft passiv gestreckt und überstreckt werden, damit sie sich nicht wieder einkrümmt.

Beuge-/Streckerumkehrung (Intrinsic-Procedere nach Hansen)

Operation nach Hohmann: Der Arzt entfernt das Köpfchen des Grund- oder die Basis des Mittelgliedes und rafft die Strecksehne.

Digitus quintus varus

Die Behandlung erfolgt meist durch Osteotomien, Sehnenverlagerung oder andere Weichteileingriffe.

Welches Betäubungsverfahren wird eingesetzt?

Der vorgesehene Eingriff wird in Vollnarkose, Teilnarkose oder örtlicher Betäubung durchgeführt. Über die Einzelheiten und Risiken des Narkoseverfahrens klärt Sie der/die Anästhesist/in gesondert auf.

Ist mit Komplikationen zu rechnen?

Trotz größter Sorgfalt können bei der geplanten Operation vereinzelt Zwischenfälle auftreten. Zu nennen sind:

  • Verletzungen benachbarter Gewebe (z.B. Muskeln, Sehnen, Blutgefäße, Nerven), die in der Regel folgenlos bleiben oder nur geringfügige Störungen verursachen
  • Druckschäden an Nerven und Weichteilen infolge von Lagerung, Blutsperre oder durch Hakenzug bei der Operation. Sie bilden sich meist innerhalb weniger Wochen zurück. In Einzelfällen können jedoch Beschwerden (z.B. Taubheitsgefühl, Teillähmung) oder Narben zurückbleiben. Das gilt auch für Hautschäden durch Desinfektionsmittel und/oder elektrischen Strom
  • Nachblutungen und Blutergüsse, die eventuell operativ behandelt werden müssen
  • Infektionen im Operationsgebiet; trotz Behandlung können Entzündungen über einen längeren Zeitraum andauern. Selten entsteht daraus eine chronische Knocheneiterung (Osteitis); ebenso selten kommt es infolge der Entzündung zu Gelenkversteifungen oder in extremen Ausnahmefällen zum Verlust einer Zehe, schlimmstenfalls des Vorfußes
  • Bildung eines Falschgelenkes (Pseudarthrose), wenn sich der Heilungsverlauf verzögert und nicht genügend neue Knochensubstanz gebildet wird
  • Wanderung von Drähten; die Drähte müssen dann entfernt werden, da es sonst zu Verletzungen kommen kann
  • überschießende und störende oder schmerzhafte Narben (Keloid), die bei einer entsprechenden Veranlagung oder nach einer Wundinfektion entstehen können
  • Überkorrektur und schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, die nicht auszuschließen sind; im Laufe der Zeit kann es nach einer erfolgreichen Operation zu einem Rückfall der Erkrankung kommen
  • in Ausnahmefällen eine schmerzhafte Weichteilschwellung, die über längere Zeit zum Abbau von Muskel und Knochengewebe und zu Bewegungseinschränkungen bis hin zur Versteifung aller Fußgelenke führen kann (Sudeck’sche Erkrankung)
  • Bildung und Verschleppung von Blutgerinnseln (Thrombose) bis hin zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie trotz aller Vorbeugung. Diese Störungen treten jedoch nur extrem selten auf. Notwen­ dige Maßnahmen zur Beeinflussung der Blutgerinnung können in seltenen Fällen zu vermehrten Nachblutungen führen.

Alle genannten Komplikationen können Nachoperationen erforderlich machen.

Worauf ist nach der Operation zu achten?

  • Beachten Sie bitte, wenn der Eingriff ambulant durchgeführt wird, dass das Reaktionsvermögen nach der Narkose oder der Gabe eines Beruhigungs-, Schmerz- oder Betäubungsmittels vorübergehend beeinträchtigt ist.
  • Lassen Sie sich deshalb bitte abholen. Sorgen Sie für eine ständige Aufsicht in den ersten 24 Stunden nach dem Eingriff. Ferner sollten Sie in diesem Zeitraum nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, kein Fahrzeug steuern, nicht an gefährlichen Maschinen arbeiten und keine wichtigen Entscheidungen treffen.
  • Informieren Sie uns bitte unverzüglich, falls stärkere Schmerzen, Bewegungs- oder Gefühlsstörungen (z.B. Taubheitsgefühl, Kribbeln) oder Verfärbungen der Haut auftreten. Es kann sich dabei um Durchblutungs- oder Nervenstörungen handeln, die rasch behandelt werden müssen.
  • In der Regel müssen Sie den operierten Fuß einige Wochen lang entlasten, indem Sie Gehstützen benutzen oder einen speziellen Schuh tragen. Belasten Sie den Fuß in dieser Zeit nur so stark, wie es Ihnen erlaubt wurde.
  • Manchmal sind spezielle Einlagen erforderlich. Tragen Sie in der Anfangszeit nur bequeme Schuhe und vermeiden Sie Schuhe, die Ihre Zehen wieder in die falsche Stellung zwingen.
  • Vor allem nach Operationen an der Groß zehe sind in den ersten Monaten unter Umständen korrigierende Nachtschienen erforderlich, um der Rückfallgefahr entgegenzuwirken.
  • Um den Erfolg zu sichern, sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen. Bitte beachten Sie die Richtlinien zur Nachbehandlung, die vor der Entlassung aus dem Krankenhaus mit Ihnen besprochen werden. In der Regel sind Kontrolluntersuchungen und kranken gymnastische Übungsbehandlungen erforderlich

Was der Arzt wissen muss:

Das Risiko ärztlicher Eingriffe wird durch körperliche Verfassung und Vorschäden beeinflußss. Um Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen, bitten wir Sie, folgende Fragen zu beantworten:

  • Sind Störungen des Stoffwechsels (z.B. Zuckerkrankheit) oder wichtiger Organe (Kreislauf, Herz, Nieren, Leber, Lungen, Schilddrüse, Nervensystem) bekannt?
  • Wurden Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. gegen Pflaster, Latex, Medikamente, Nahrungsmittel beobachtet?
  • Kam es bei früheren Operationen oder Verletzungen (z.B. Zahnbehandlung) zu verstärkter Blutung/Blutverlusten
  • Leiden Sie an einer Infektionskrankheit (z.B. Hepatitis/AIDS)?
  • Kam es früher bei Wunden zu Eiterung, verzögerter Heilung, Abszessen, Fisteln, starker Narbenbildung?
  • Kam es zur Bildung/Verschleppung von Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie)?
  • Nehmen Sie regelmäßig blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar, Aspirin) oder andere Medikamente (z.B. Herz- oder Schmerzmittel) ein?
  • Sind Sie sicher, dass Sie mit der Antibabypille bzw. Mit Östrogenpräparaten mindestens 6 Wochen pausiert haben?
  • Sind Sie sicher, dass Sie nicht schwanger sind?
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